Unsere Partnerschaft mit der Berufsbildenden Schule Polybau in Uzwil (Schweiz)

Zu Jahresbeginn 2019 besuchten unsere Gerüstbau-Azubis und ihre betreuende Lehrkraft Marc Wenta den Berufsschulunterricht unserer Partnerschule Polybau in Uzwil. Den Schülern wurde die Möglichkeit geboten, neben dem Gerüstbauunterricht auch in andere Ausbildungsberufe Einblicke zu nehmen. Z.B. in die Berufe Flachdachabdichter, Fassadenbauer oder Dachdecker. Das Highlight der Woche war neben der vorzüglichen Verpflegung (En Guete mitenand) der Besuch der Gerüstherstellerfirma Tobler. Nach einer Werksführung hatten die Azubis am Nachmittag Gelegenheit, eigene Erfahrungen im Umgang mit dem Gerüstmaterial zu sammeln. „Super interessant!“, „Das Zeug wiegt ja fast gar nix“, so die Kommentare zu dem komplett aus Aluminium gefertigten Material. Auch die ein oder andere Bauteillösung stieß kontroverse Diskussionen an.

Groß-Gerau bei Polybau vom 03.-14.02.2020

Am Montag den 03. Februar 2020 reisten acht hoch motivierte Gerüstbau- Lernende zusammen mit ihrem Lehrer Matthias Hohmann von unserer Part­nerschule Gross-Gerau aus Deutschland an. Finan­ziell ermöglicht wurde dieser Austausch durch die Unterstützung von MOVETIA, welche im Namen des Bundes aktiv ist.

Nachdem alle gut angekommen waren, präsentierte der Schulleiter Marko Lepen das Schweizer Bil­dungssystem und das Schulsystem von Polybau. Anschließend machten wir mit unseren Gästen einen Rundgang in unserer Schule, damit sie mit dem „neuen Zuhause auf Zeit“ vertraut wurden.

Nach dem Bezug ihrer Zimmer in der Pension Birke konnten sie die ersten Eindrücke setzen lassen, bevor sie den Tag mit einem feinen Nachtessen im Hotel Bahnhof abschließen durften.

Der Dienstag wurde genutzt, um einen Einblick in unseren Theorieunterricht zu geben. Die Gäste besuchten die 3. Lehrjahrklasse der Gerüstbauer. Diese präsentierten ihre Blockarbeit, bei der sie eine PP-Präsentation über ihren Gerüstbaubetrieb erstel­len mussten. Anschließend schauten wir die Home­pages von den Firmen der Deutschen Gerüstbauer an. Wir stellten fest, dass in Deutschland im Gerüst­bereich alles etwas grösser und spektakulärer ist. In den restlichen Lektionen wurden verschiedene Ge­rüstsysteme in die einzelnen Fassadenpläne gezeich­net. Hier stellten wir fest, dass die Gerüstsprache in beiden Ländern die gleiche ist.

Am Mittwochmorgen, den 05. Februar 2020, begaben wir uns in die Gerüsthalle von Polybau. Dort wurden zwei Gerüstaufgaben ausgeführt.

Die eine Gruppe erstellte ein Fassadengerüst mit Spengler Lauf und die andere Gruppe ein Dach­deckergerüst. Für die deutschen Lernenden war es das erste Mal, dass sie mit einem Tobler-Ge- rüstsystem arbeiteten. Sie verstanden die Syste­matik von diesem Gerüstsystem sehr schnell und schon bald standen die beiden Gerüstscheiben.

Am Mittwoch Nachmittag fuhren wir ins Appenzeller Land, um dort die Region, Leute und Kultur etwas kennen zu lernen. Als erstes besuchten wir die Schaukäserei in Stein. Neben der Verkostung von verschieden Sor­ten Appenzeller Käse lernten wir noch einiges über die Zutaten dieses feinen Naturproduktes.

Danach ging es weiter zum Kantonshauptort Appen­zell und zum Abschluss aßen wir noch eine feine Spezialität zum Abendessen.

Am Donnerstag den 06. Februar 2020 fuhren wir zur Firma Tobler Gerüste und Schalung AG nach Rheineck. Dieses Unternehmen stellt ihre eigenen Gerüste und Schalungen her und vertreibt diese in ganz Europa. Nach einer spannenden Betriebsbesich­tigung, durften die Lernenden selbständig analog der Aufbau- und Verwendungsanleitung verschiedene Gerüstsysteme aufstellen. Nach einem kurzweiligen Schulungs- und Arbeitstag ging es am Abend zum Bowlingspielen in den Säntispark nach Abtwil.

Am Freitag den 08. Februar 2020 wurden die Lernenden in verschiedene Schulklassen eingeteilt. Zu zweit besuchten sie je zwei Lektionen bei einem anderen Lehrer und in einem anderen Fach. Abwechselnd standen Fach- und Allgemeinbildender Unterricht auf dem Programm. Wir stellten fest, dass der Allgemeinbildende- und der Sportunterricht in fast gleich vielen Lektionen unterrichtet werden, wie der Fachunterricht. Am Sport­unterricht konnten sie auch teilnehmen. Es wurde in der Eishalle intensiv Schlittschuh gelaufen und Eishockey gespielt. Denn Abend verbrachten wir in der Kantonshauptstadt St. Gallen. Nach der Besichtigung der schönen barocken Klosterkirche, haben wir die interes­sante Altstadt angeschaut.

Das Wochenende stand im Zeichen der „akti­ven Erholung“. Am Samstag fuhren wir nach Unterwasser im Toggenburg. Die Lernenden tobten sich auf der Rodelbahn aus und wir Lehrer machten eine schöne Schneeschuhwan- derung. Am Abend besuchten wir einen Fast­nachtsball, bei dem verschiede Guggenmu­sik-Gruppen den Ton angaben.

Am Sonntag den 10. Februar 2020 bildeten wir uns im Technorama in Winterthur weiter.

Interaktiv konnten dort verschiedene chemische und physikalische Versuche ausprobiert werden.

Vom Montag bis Donnerstag den 10.- 13. Februar 2020 gingen die Lernenden in vier verschiedenen Gerüstbaufirmen arbeiten. Nach einem windigen Start wurde das Wetter immer besser und die deutschen Gerüstbauer konnten einen spannenden Eindruck gewinnen, wie in Schweizer Gerüstbauuntemehmungen gearbeitet wird.

Wir bedanken uns recht herzlich für das große Engagement:

  • Roth Gerüste, Oberbüren,
  • Lawil, Münchwilen,
  • Baugerüste Bläsli AG, Rheineck,
  • Roth Gerüste, Winterthur.

Am Freitag den 14. Februar 2020 endete der Schüleraustausch leider und die Rückreise wurde vorbereitet. Es war für alle beteiligten Personen eine intensive, arbeitsreiche, aber auch sehr spannende Zeit gewesen. Ich hoffe, dass die Lehrlinge schöne Erinnerungen an die Schweiz und Polybau mitneh­men konnten.

Einen herzlichen Dank möchte ich allen beteiligten Personen und Firmen aussprechen, welche zum guten Gelingen dieses Schüleraustausches beigetragen haben.

Besonders möchte ich mich bei den Gerüstbauler­nenden aus Gross-Gerau für ihren Einsatz bedanken, sowie auch bei ihren Lehrbetrieben, dass sie ihre Lernenden für diesen Schüleraustausch freige­stellt haben.

Zudem bedanke ich mich bei meinem deutschen Lehrerkollegen Matthias Hohmann recht herzlich für die tolle Zusammenarbeit und die schöne Zeit, welche wir miteinander verbringen durften.

Uzwil den 25.02.20, Marc Ammann - Fachlehrer / Leiter Projekte

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