Konzerte dürfen wieder stattfinden, Clubs sowie Diskotheken ist es wieder erlaubt zu öffnen, die Schulferien sind zu Ende und der Betrieb auf den deutschen Straßen nimmt parallel zu der Ausschenkung von Alkohol wieder zu. Da besonders junge Fahrer und Fahrerinnen den von dem Gesetz vorgeschriebenen, sowie den von den deutschen Fahrschulen beigebrachten Grundsatz des Verbots von Alkohol am Steuer zu oft belächeln bzw. das Führen eines Fahrzeugs unter Einfluss von Alkohol gelegentlich unterschätzen, ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um besonders Fahranfänger und Fahranfängerinnen auf das Thema Alkohol am Steuer zu sensibilisieren.
Im Zuge dieser Mission besuchte zuletzt die Verkehrssicherheitskampagne „DON’T DRINK AND DRIVE“ am Freitag, den 10. September 2021, die Beruflichen Schulen Groß-Gerau und bot interessierten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, durch einen computergesteuerten Promille-Fahrsimulator das Fahren in einem betrunkenen Zustand zu simulieren. Doch nicht nur der Promille-Fahrsimulator, welcher einerseits aus einem realen Simulationsfahrzeug, bereitgestellt von der Ford-Werke GmbH, andererseits aus einer sich vor der Windschutzscheibe befindlichen Leinwand mit der Projektion des Fahrtweges bestand, besaß hierbei eine große Relevanz. Die besondere Priorität galt dazu noch einem Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern auf Augenhöhe, sowie einem anschließenden Promille-Quiz, um die Zielgruppe der Verkehrssicherheitskampagne, junge Fahrerinnen und Fahrer, auf die akuten Risiken sowie Gefahren des Fahrens im betrunkenen Zustand aufmerksam zu machen.
Die Kampagne „DON’T DRINK AND DRIVE“ selbst steht unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministers für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Tarek Al-Wazir, finanziert sich durch die Spitzenverbände aus den Branchen Bier, Wein, Sekt und Spirituosen und geht im Jahr 2021 zum achten Mal in Folge mit der „DDAD Academy“, unter Berücksichtigung eines detaillierten Hygienekonzepts, auf Tour. Statt, wie es das Gesetz versucht, mit erhobenem Zeigefinger junge Fahrerinnen und Fahrer zu beeinflussen, ist es ihr Ziel, dass durch die eigene Erfahrung an einem Simulator in einer realen Umgebung und des Weiteren durch das Suchen eines Gesprächs auf Augenhöhe bei der entsprechenden Zielgruppe ein Gewissen geschaffen wird, das sie künftig vor einer fatalen Entscheidung bewahrt.
Laut Gesetz drohen ab dem Erreichen von 0,5 Promille, selbst ohne Anzeichen von Fahrunsicherheit, zwei Punkte im Fahreignungsregister, ein Bußgeld von bis zu 1.500€ und ein bis zu dreimonatiges Fahrverbot. Bei Verursachung eines Unfalls kann sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren verhängt werden. Zahlen und Fakten machen hierbei die Dringlichkeit und Relevanz solcher Projekte deutlich. Beispielsweise ereigneten sich im Jahr 2020 allein in Hessen 17.407 Unfälle mit Personenschäden, bei denen unter anderem 205 Menschen ums Leben kamen, Tendenz steigend.
Richtet man einen Blick in die Zukunft, so gilt es durch diverse Präventionsmaßnahmen, wie „DON’T DRINK AND DRIVE“, junge Fahrerinnen und Fahrer aufzuklären und sie auf die drastischen Folgen des Fahrens unter Alkoholeinfluss aufmerksam zu machen, durch die gemachten Erfahrungen eine entsprechende Verkehrssicherheit zu garantieren und künftige Unfälle unter Einfluss von Alkohol, mit Personenschäden und im schlimmsten Fall sogar Todesopfern, zu vermeiden.
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Kommentar von Farasat Hussban Ali Pagrath, Schüler und Klassensprecher der Fachoberschulklasse 12FOW2, auf Instagram